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Kunst in der Landschaft
Eva Guschelbauer

Kunst und Natur erscheinen als unvereinbare Begriffe und definieren sich gegenseitig. Kunst, ‘Künstliches’, ist vom Menschen geschaffen, wohin-gegen die Natur die schaffende Kraft ist, die aus sich selbst heraus entsteht und ‘natürliche’ Dinge hervorbringt.
Jedoch, ganz so eindeutig ist diese Definition heute nicht mehr. Die Natur ist fast überall von Menschen geformt, sie wurde zur Kulturlandschaft. Und die Wissenschaft ermöglicht es, dass natürliche Prozesse nachgeahmt werden und Natur künstlich reproduziert werden kann. ‘Natur’ nähert sich der ‘Kunst’. Die ‘Künstlichkeit’, die damit einhergeht, zerstört immer mehr Natur. Und so erklärt sich das Bedürfnis nach ursprünglicher Natur, nach ‘Naturbelassenem’, ein Begriff, den die Werbung gut zu nutzen weiß.
Und doch ist ein Ursprung der Kunst immer in der Natur zu suchen, in der Naturnachahmung. Interessanterweise kommt in Kunstkreisen immer mehr das Bedürfnis auf, raus aus den engbegrenzten Galeriewänden zu gehen und die Kunst in die Natur zu tragen.
So erklärt sich der Erfolg des vom St.Johanner Kunstforum geschaffenen Parcours.
In noch relativ naturbelassener Kulturlandschaft widmete man sich dem Thema Pferd, das die Landschaft um St.Johann auch mit geprägt hat. Und die Skulpturen entbehren nicht eines gewissen Eingebundenseins in der Natur. Der raue Albwind hat schon sichtbar eingegriffen, Stahlskulpturen setzen Rost an, Holz weist erste Verwitterungsspuren auf. Es findet Wandlung statt. Kunst nähert sich der Natur und geht mit der Natur eine reizvolle Symbiose ein.

 

 

 

 

 

 

 

 

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